28. November 2010

Cidre - Herstellung

Historische Apfelweinherstellung - ein alter französischer Kupferstich (um 1770, Format ca. 20,5 x 26 cm)


Begleittext zum Verkaufsangebot:
"Cidre ist die französische Bezeichnung für Apfelwein und wird im deutschen Sprachraum vor allem für die aus Frankreich stammenden moussierenden Apfelweine verwendet. Diese werden aus verschiedenen Apfelsorten vergoren. Ein ähnliches Getränk, das aus einem Gemisch aus Apfel- und Birnensaft vergoren wird, wird Poiré genannt. Das Duden-Fremdwörterbuch nennt auch das Wort Zider, das allerdings kaum verwendet wird.
Die ursprünglich französische Bezeichnung für das Getränk wird heute auch in Deutschland verwendet. Der Unterschied zum deutschen Apfelwein liegt in der Herstellungsweise. Im Französischen ist Cidre einfach der Begriff für Apfelwein, der hier besprochene Cidre wird unter anderem cidre normand (Cidre aus der Normandie) genannt.
Im Englischen wird das Getränk als Cider bezeichnet, im Spanischen als Sidra. In einigen Gebieten Deutschlands (wie im Saarland und im westlichen Rheinland-Pfalz) wird der Cidre auch als Viez bezeichnet.
In den USA bezeichnet Cider heute ein alkoholfreies Getränk auf der Basis von Apfelsaft, das ebenfalls durch einen Fermentationsprozess entsteht und dort sowohl naturtrüb als auch klar vertrieben wird.
Geschichte
Die ersten Berichte über die Verwendung des Saftes des Apfels stammen aus einer Zeit etwa 400 v. Chr. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtete von einem Stamm in Kleinasien, im Gebiet des heutigen Side, welcher offensichtlich das Auspressen von Äpfeln betrieb. Side, der heute beliebte türkischen Urlaubsort ist griechischen Ursprungs. Side bedeutet Granatapfel. Der Ort ist der griechischen Mythologie nach so benannt, weil Side, eine Tochter des Taurus, sich in einen Granatapfelbaum verwandelte, nachdem sie von einer in einen Baum verwandelten Nymphe in der Nähe des Flusses Manavgat verletzt wurde. Der von Herodot beschriebene Volksstamm ist zwar ausgestorben, aber die Herkunftsbezeichnung Side für das alkoholisierte Apfelsaftgetränk findet sich noch heute im Cidre (Frankreich), Cider (Großbritannien, Irland) oder Sidra (Spanien) wieder. Um 50 berichtete der römische Schreiber Plinius von Wein aus "Birnen und allen Sorten von Äpfeln". Im 1. Jahrhundert beschrieb ein Militärarzt die heilende Kraft von Obstwein.

Als Sydre kam er vermutlich im 6. Jahrhundert aus den Regionen an der Biskaya/Baskenland. Karl der Große, dessen Reich auch das heutige Frankreich umfasste, erließ die Anweisung "capitular de villis": "... dass jeder Richter unter seinem Personal auch jemanden haben solle, welcher unter anderem "berauschende Getränke" (Bier, Apfelwein etc.) bereiten könne. So wurde der Sydre in die Normandie und dann von den Normannen in weite Teile Europas exportiert. Erste ausdrückliche Erwähnungen der Rezeptur finden sich in Schriften des 13. Jahrhunderts. Mit der Einführung der Presse im 13. Jahrhundert nahm die bis dahin lokale Produktion zum Eigenbedarf größere Ausmaße an."

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