28. November 2010

Apfelweinschenken - Weidlingbach


Der 1904 postalisch verschickte Ansichtskarten-"Gruss aus Weidlingbach" zeigt den 'Apfelwein Schank' von E. Fenz in zwei Ansichten.

Kelterei


Gössweinstein Weinhandlung und Apfelweinkelterei Fritz Wölfel
Ansichtskarten gelaufen, Gössweinstein, 1933 (oben) und 1915 (unten)

"Apfelweinkelterei von Hans Wölfl, Gössweinstein (fränk. Schweiz)"

Plakat


Plakat der "Ersten Frankfurter Aepfelwein-Kelterei Gebrüder Freyeisen,

Frankfurt a. Main (Sachsenhausen). Anonymer Entwurf, Deutschland 1898. Druck Friedrich Schoembs, Offenbach am Main. Druckvermerk "Gesetzl. geschützt Nr. 165". Größe 73,2 x 35,9 cm.

LIT - Gotta (1979)



Frank GOTTA
Aus einem goldenen Apfel
Der Apfelwein und was es driwwer zu saache gibt
Societäts-Verlag | Frankfurt 1979
24 cm - 130 S., mit zahlr. Abb.
ISBN: 3-7973-0346-7
2. Auflage 1987

Sachsenhäuser Aepfelwein

Ein 1912 versandter "Gruß vom Sachsenhäuser Aepfelwein" aus dem Verlag von Gg. Imfang, Frankfurt a.M.-Süd, Schulstr. zeigt einige rotbäckige Äpfel und weiss mit einem Mundartgedicht zu unterhalten:
"Kaa schöner Plätzi gibt es net
Alls dribb' in Sachsehause
Beim Aeppelwei, ich mach e Wett
Hörn uff der alle Flausse.
Drum trinkt ihr Berjer Aeppelwein
Und trinkt en mit Behage
Kaa'n Dokter werd dagege sein
Dann der kuriert de Mage."

Apfelweinschenken - Kleindöbschütz

Im Jahre 1960 gelaufene (vermutlich aber deutlich ältere) Ansichtspostkarte aus dem sächsischen Kleindöbschütz. Neben einer Ortsansicht mit schöner Steinbrücke ist auf einem kleineren Bild (unten) die 'Äpfelweinschänke Tronberg' zu sehen.

Heissluftballon - Pins

Die Frankfurter Kelterei Possmann zeigt uns hier zwei Pins aus dem Bereich ihrer Werbemittel. Ein Heissluftballon - seit einigen Jahren als Freizeit-Fortbewegungsmittel durchaus wieder populär - zeigt das Paradeprodukt des Hauses mit einem prächtigen Bembel, dem typischen Schankkrug für Äpfelwein. Teilweise haben heutige Heissluftballons nicht mehr die normalerweise übliche Ballonform. Hierfür kann ein weiterer Pin von Possmann als Beipiel dienen (s. unten) . Laut Internetangebot wurde dieser und 10 weitere Ballon-Pins in einer limitierten Auflage eigens für das am 7.8.2010 stattgefundene Feuerwehrfest in Grevenbrück (Sauerland) produziert.

Apfelwein-Untersetzer

"Bierdeckel" gibt's auch für Äpfelwein bzw. für Cider. Hier Beispiele aus Irland und Deutschland. Oben sieht man einen Apfelwein-Untersetzer für 'Coopers Cider', unten einen Apfelweindeckel für 'Äppelwoi Dauth-Schneider' aus Frankfurt.



Apfelwein und "Germania"

Werbung für rheinhessischen "Apfelwein vorzügl. Qualität" der Firma Heinr. Beisser, St. Johann bei Sprendlingen. - Zusammendruck mit 5-Pfennig-Germania-Briefmarke des Deutschen Reiches
Hier noch eine vergleichbare Werbung als Zusammendruck mit einer 10-Pfennig-Briefmarke des Königreichs Bayern aus dem Jahr 1911 (?).

LIT - Müller (1968)

H.P. MÜLLER
Frankforter Eppelwei-Bichelche
[Selbstverlag] | Frankfurt a.M. 1968
111 S. mit Abb.
2. Aufl..1968
3. Aufl. 1974
8. Aufl. (44.-46. Tsd.) 1985

Etiketten (diverse)

Drei Etiketten (wohl aus den 1950er Jahren) für Äpfelweine verschiedener Keltereien:

- J. Latscha, Frankfurt am Main









geg Weinkelterei, Landau/Pfalz









 
- Weinkelterei Johann Schreiber, Mannheim

Etiketten - Rackles

Farbprächtiges Etiketten für "Echt Frankfurter Aepfelwein - Marke Export" von Adam Rackles, Hoflieferant in Frankfurt a.M. Die 1851 gegründete Firma wirbt auf diesem Etikett aus der Zeit um 1900 mit mehr als "75 höchste[n] Auszeichnungen" und der Ehre eines Hoflieferanten des Grossherzogs von Hessen und des Königs von Rumänien.
Hier ein leicht modifizierte Variante für "Echt Frankfurter Aepfelwein - Marke Speierling". Es fehlt das grossherzogliche Wappen, Schriftzug oben unf auch die Zeichnung des Apfelzweiges sind verändert.


Unten ein weiteres - wohl späteres - Etikett der gleichen Kelterei für "Frankfurter Aepfelwein. Marke Speierling" mit dem Hinweis "Vom Bezieher auf Flaschen gefüllt".

Cidre - Herstellung

Historische Apfelweinherstellung - ein alter französischer Kupferstich (um 1770, Format ca. 20,5 x 26 cm)


Begleittext zum Verkaufsangebot:
"Cidre ist die französische Bezeichnung für Apfelwein und wird im deutschen Sprachraum vor allem für die aus Frankreich stammenden moussierenden Apfelweine verwendet. Diese werden aus verschiedenen Apfelsorten vergoren. Ein ähnliches Getränk, das aus einem Gemisch aus Apfel- und Birnensaft vergoren wird, wird Poiré genannt. Das Duden-Fremdwörterbuch nennt auch das Wort Zider, das allerdings kaum verwendet wird.
Die ursprünglich französische Bezeichnung für das Getränk wird heute auch in Deutschland verwendet. Der Unterschied zum deutschen Apfelwein liegt in der Herstellungsweise. Im Französischen ist Cidre einfach der Begriff für Apfelwein, der hier besprochene Cidre wird unter anderem cidre normand (Cidre aus der Normandie) genannt.
Im Englischen wird das Getränk als Cider bezeichnet, im Spanischen als Sidra. In einigen Gebieten Deutschlands (wie im Saarland und im westlichen Rheinland-Pfalz) wird der Cidre auch als Viez bezeichnet.
In den USA bezeichnet Cider heute ein alkoholfreies Getränk auf der Basis von Apfelsaft, das ebenfalls durch einen Fermentationsprozess entsteht und dort sowohl naturtrüb als auch klar vertrieben wird.
Geschichte
Die ersten Berichte über die Verwendung des Saftes des Apfels stammen aus einer Zeit etwa 400 v. Chr. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtete von einem Stamm in Kleinasien, im Gebiet des heutigen Side, welcher offensichtlich das Auspressen von Äpfeln betrieb. Side, der heute beliebte türkischen Urlaubsort ist griechischen Ursprungs. Side bedeutet Granatapfel. Der Ort ist der griechischen Mythologie nach so benannt, weil Side, eine Tochter des Taurus, sich in einen Granatapfelbaum verwandelte, nachdem sie von einer in einen Baum verwandelten Nymphe in der Nähe des Flusses Manavgat verletzt wurde. Der von Herodot beschriebene Volksstamm ist zwar ausgestorben, aber die Herkunftsbezeichnung Side für das alkoholisierte Apfelsaftgetränk findet sich noch heute im Cidre (Frankreich), Cider (Großbritannien, Irland) oder Sidra (Spanien) wieder. Um 50 berichtete der römische Schreiber Plinius von Wein aus "Birnen und allen Sorten von Äpfeln". Im 1. Jahrhundert beschrieb ein Militärarzt die heilende Kraft von Obstwein.

Als Sydre kam er vermutlich im 6. Jahrhundert aus den Regionen an der Biskaya/Baskenland. Karl der Große, dessen Reich auch das heutige Frankreich umfasste, erließ die Anweisung "capitular de villis": "... dass jeder Richter unter seinem Personal auch jemanden haben solle, welcher unter anderem "berauschende Getränke" (Bier, Apfelwein etc.) bereiten könne. So wurde der Sydre in die Normandie und dann von den Normannen in weite Teile Europas exportiert. Erste ausdrückliche Erwähnungen der Rezeptur finden sich in Schriften des 13. Jahrhunderts. Mit der Einführung der Presse im 13. Jahrhundert nahm die bis dahin lokale Produktion zum Eigenbedarf größere Ausmaße an."

Kelterei Possmann - Reklamemarke

Auch von der bekannten Kelterei Possmann (damals: Fa. Possmann, Frankfurt Rödelheim - Niddagaustr. 6-8) sind Reklamemarken bekannt, wie das folgende Beispiel belegt.

Apfelweinschenken - Neu-Isenburg

Eine Postkarte aus den 1950er Jahren zeigt die Äpfelweinschenke (evtl. auch Kelterei) "Apfelwein-Föhl (Inh. Werner Stahl)" in Neu-Isenburg. Im Vordergrund typische Autos der späten 1950er Jahre.

Apfelweinschenken - Bad Orb

Zwei Ansichtskarten der Bad Orber Äpfelweinschenke "Äppelwoi Müller", postalisch gelaufen um 1965. Die Karten zeigen ein typisches Gasthaus mit Innen- und Aussenansichten; die Innenwände sind mit Malereien und Sprüchen verziert. Das auf den Karten wiedergegebene Beispiel:

"Gut gelebt, selig gehimmelt -
Äppelwoi geschwabbelt,
daß es Geld net verschimmelt,
des Zeuch is g'sund, es vertreibt die Grille,
ma braucht ka Karlsbader Salz
unn ka Orber Pille."
Eine weitere Ansichtspostkarte der gleichen Apfelweinschenke in Bad Orb:


Und noch 'ne weitere Mehrbildansicht der Gaststätte

27. November 2010

Volkseigener Apfelwein

Aus längst vergangenen DDR-Tagen stammt obiges Etikett der Kelterei Frank Elsholz aus Eberswalde. Was ein 'Behelfsetikett' ist, ist nicht ganz klar, vermutlich gab's ansonsten ein anderes vom Layout her besser gestaltetes Etikett, evtl. auch mit Bildchen versehen. Interessant sind aber auch die Angaben zum Verkaufspreis des "Apfel-Tischweins" und zum Flaschenpfand